1254 König Premysl Ottokar II. zieht die Friedländer und Reichenberger Gegend als königliches Kammergut ein.
1424 Die Hussiten unter Bocek von Podiebrad plündern Grottau, stecken es in Brand und machen es dem Erdboden gleich.
19.9.1424 Vermutlich urkundlich erste Erwähnung des Bergbaus bei Kratzau als „Bergwerk gelegen bei der Kratz“. Wahrscheinlich wurde Kupfer abgebaut. Am neißeseitigen Abhang des Gemeindewaldes waren noch in Gegenwart Stollen nachweisbar.
1444 Erste Erwähnung von Ratschendorf (heute LiberecXXXII)
3.5.1454 Reichenberg wird mit der Formulierung „dem Stetchin Richemberg“ das erste Mal als Städtchen bezeichnet.
1454 Erste urkundliche Erwähnun g von Unter- und Oberkratzau.
6.9.1469 Reichenberg wird von den Truppen von Jiri von Podebrad niedergebrannt.
1534 Von Zittau her dringt die Lehre Luthers im Jeschken-Isergau ein und erobert rasch Friedland und Reichenberg.
1544 Ältester Bericht über eine Schule in Reichenberg.
1544 Erste Erwähnung von Heinersdorf (heute Liberec XXIV).
1574 Bestätigt Kaiser Maximilian II. die Stadtprivilegien von Kratzau und verleiht der Stadt ein verbessertes Wappen.
11.5.1579 Aus Seidenberg kommt der Tuchmacher Anton Hoffmann nach Reichenberg, das sich von da an zur Tuchmacherstadt entwickelt.
1579-1587 Bau der steinernen Pfarrkirche St. Antonius des Großen, Baumeister Marcus Antonius Spazio aus Lanza.
1584 Erste Erwähnung von Lubokei (heute Liberec XXVIII)
21.2.1599 Der Tuchmacherzunft von Reichenberg werden Privilegien erteilt.
1599-1603 Bau des steinernen Renaissance-Rathauses durch Markus Spatz von Lanzio..
1609 Gründung von Katharinberg (heute Liberec XVII)
1609 Errichtung eines herrschaftlichen Amtshauses und des Schloßparks.
12.3.1624 Die Herrschaften Albrechts von Waldstein werden zum Herzogtum Friedland erhoben. Im gleichen Jahr werden die evangelischen Kirchen wieder katholisch.
1634 Pavel Stránský gibt die lateinische Schrift Respublica Bojema heraus, in der
die beiden Bezeichnungen „Reichenberg sive (oder) Libercum“ aufgeführt sind.
1634 Nach dem Tode von Albrecht von Waldstein fällt die Herrschaft Reichenberg gemäß einer Entscheidung des Kaisers Ferdinand II. an Johann Matthias Gallas
1634 Die Tuchmacherzunft erbaut ein neues Färberhaus am linken Mühlgraben.
1.5.1639 Die Schweden besetzen Reichenberg während des Dreißigjährigen Krieges.
1664 Franz Ferdinand von Gallas gibt der Tuchmacherzunft neue Privilegien.
1674 Mehr als 20 Meister werden eingekerkert, weil sich die Tuchmacherzunft in Reichenberg gegen die herrschaftliche Bedrückung wehrt.
1679 Erste Erwähnung einer Apotheke in Reichenberg, die sich wahrscheinlich in der Schückerstrasse befand und dessen Inhaber Ferdinand Alexius war.
16.5.1679 Der letzte Bär im Jeschkenrevier wird erlegt.
9.5.1684 Das obrigkeitliche Vorwerk brennt ab; das „Städtel“ Reichenberg steht in großer Gefahr.
1704 Gründung des Dorfes Johannesthal (heute Liberec IX) auf einem Teil der ursprünglichen Gemarkung von Rosenthal.
Die Herrschaft Grafenstein kommt an die Grafen Gallas. Die Herrrschaft verkauft den Kranich an die Stadt Reichenberg.
1734 Fertigstellung der katholischen Kirche in Grottau.
1764 In Maffersdorf wird eine eigene Pfarrei errichtet.
In Reichenberg wird die alte Tuchwalke abgerissen und durch eine neue aus Stein erbaut. Weitere Häuser aus Stein folgen.
6.12.1774 Kaiserin Maria Theresia erläßt die „Allgemeine Schulordnung“, die erste Regelung des Volksschulwesens in Österreich.
1784 Reichenberg zählt 7.000 Einwohner.
1789 Die Stadt wird bei einer neuen Häusernummerierung in vier Stadtviertel unterteilt
1794 Der Tonschöpfer Joseph Proksch und der Zeichner Franz Licht werden geboren.
1804 Johann Georg Berger stellt die erste Dampfmaschine in Habendorf auf.
1834 Der Fabrikant Josef herzig erbaut auf eigene Kosten eine fahrbare Straße durch Proschwitz.
3.7.1844 Maschinenstürmer zerstören die Textilmaschinen im Kathrinberger Tal. Auch in Rosental I. Gibt es Arbeiteraufstände.
1849 Bei einem Brand der Grünwalder Fabrik kommt auch der Mitinhaber Karl Herzig ums Leben. Er galt als einer der bedeutendsten Politiker seiner Zeit und war Abgeordneter im Wiener Reichsrat.
In Reichenberg wird der „Verein der Naturfreunde“ gegründet, der ein Palmenhaus errichtet und einen Botanischen Garten anlegt.
1854 Bürgermeister Ludwig von Ehrlich weiht die von ihm gegründete Kleinkinderbewahranstalt ein.
Die Reichenberger Sparkasse wird eröffnet und die Stadt erhält das Recht jährlich 5 Märkte durchzuführen.
1859 Gründung des städtischen Gaswerkes.
Der erste Zug trifft in Reichenberg ein. Zwischen Zittau und Reichenberg wird der regelmäßige Eisenbahnverkehr aufgenommen.
1864 Im August findet das Deutsche Sängerfest in Reichenberg statt. Im Mai wurde bereits die Postexpedition in Maffersdorf ihrer Bestimmung übergeben.
19.7.1869 Im Gasthof „Am Feldschlösschen“ (gegenüber dem Krankenhaus) wird der Allgemeine Arbeiterverband mit sozialdemokratischen Programm gegründet.
1874 Die Zugverbindung Eisenbrod-Tannwald wird eröffnet und von Reichenberg werden Stellwagenfahrten nach Tannwald und Friedland eingerichtet.
In Kratau wird eine Knabenbürgerschule eröffnet. Die bereits 1780 erbaute Schule dient seither als Mädchenschule.
1884 Gründung des Deutschen Gebirgsvereins für das Jeschken- und Isergebirge in Reichenberg.
Der ehemalige Abgeordnete des Paulskirchenparlaments von 1848, Franz Möller, stirbt in seiner Vaterstadt Reichenberg.
1894 In Reichenberg wird der Bund der Deutschen in Böhmen gegründet.
Ebenso wird der Verein der Musikfreunde gegründet.
1899-1901 Bau der Handels- und Gewerbekammer: Projekt: Franz Brantzky und Martin Remges.
Die Reichenberger Straßenbahn eröffnet die Strecke vom Tuchplatz nach Röchlitz.
1904 Mit seinem Tode in Frankfurt am Main vermacht Baron Heinrich von Liebieg der Stadt Reichenberg seine Gemäldesammlung, die Hohenhabsburg und die Waldvilla unterm Schmiedestein. Weitere 5 Millionen Kronen widmet er für gemeinnützige Stiftungen.
Die Harzdorfer Talsperre wird erstmals gefüllt.
Gründung der wissenschaftlichen Gesellschaft.
1909 Eröffnung der Jeschkenrodelbahn.
1914 Erste Europameisterschaften der Rennrodler auf der Jeschkenrodelbahn. Rudolf Kauschka gewinnt den ersten Titel.
Die Stadt Reichenberg erreicht eine Einwohnerzahl von 37.000.
Beginn des Ersten Weltkrieges.
1919 Gründung der ersten tschechischen Bürgerschule und der ersten tschechischen Fachschule (Staatliches Reform-Realgymnasium)
1919 Gründung des Tiergartens. Er ist der älteste in der Tschechischen Republik.
1924 Gründung der „Bücherei der Deutschen“
Die „Reichenberger Skizunft“ entsteht.
1934 Auf dem Flugplatz von Reichenberg wird der Flugverkehr aufgenommen.
1934 In Reichenberg sind 1085 ständige deutsche und tschechische Vereine registriert.
1934-1935 Realschule und Gymnasium werden gegen den Willen der Bevölkerung durch die tschechoslowakische Regierung zusammengelegt. Der städtische Neubau der Masaryk-Schule dient nur als tschechische Volks- und Bürgerschule. Projekt: Milan Babuska. (heute Haus P der Technischen Universität Reichenberg/Liberec).
1.5.1939 Die umliegenden Ortschaften (Röchlitz, Oberrosenthal, Niederhanichen, Johannesthal, Franzendorf, Rosenthal I, Altpaulsdorf, Neupaulsdorf, Ruppersdorf, Alt – und Neuharzdorf) werden zu Reichenberg eingemeindet, wodurch Groß-Reichenberg mit einer Einwohnerzahl von 70.567 Einwohnern zur bevölkerungsreichsten Stadt im Sudetenland wird
1949 Das Liberecer/Reichenberger Marionettentheater erlebt ab 1951 als Kreis-
Marionettentheater seine erste Theatersaison.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland tritt in Kraft.
26.12.1954 feierliche Eröffnung des Straßenbahnverkehrs zwischen den Städten Liberec/Reichenberg und Jablonec/Gablonz
1974 Das mehr als 80 m hohe, neunzehnstöckige Gebäude in der Strasse U Jesu/ Wehrgasse wird an das Staatliche Textilforschungsinstitut übergeben.
(heute Sitz des Kreisamtes).
1984 Eröffnung der Schwimmhalle am Trzní Platzí/Leipziger Platz
14.12.1984 Einstellung des Straßenbahnverkehrs auf den Gleisen von 1897 im historischen Stadtkern und Verlegung in die Palachova/Klotilden und Rumunská/Bräuhofgasse.
1994-1996 Umbau der Zentralhaltestellen der städtischen Verkehrsbetriebe und Bau einer Abfertigungshalle.